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 Regines Spanien Tour

Auszug aus dem Reisetagebuch Frankreich/Spanien 2000
15.09. (Freitag)
Es ist trübe und regnerisch, daher Weiterfahrt nach Spanien. Die Küstenstraße bietet viele schöne Ausblicke  und führt durch einige interessante Orte, ist jedoch aufgrund der vielen Kurven anstrengend zu fahren und man kommt nur langsam voran. Auf der spanischen Seite sind die Hänge der Pyrenäenausläufer abgebrannt. Die Fahrt  geht weiter ins Landesinnere nach Figueres. Das Wetter wird schlagartig viel besser, es ist sehr heiß und sonnig. Figueres ist ein ziemlich großes, lebhaftes Städtchen, Hauptanziehungspunkt ist das Dali-Museum (ziemlich  verrückte Sache, aber auch sehr interessant). Vom modernen Figueres geht es weiter ins mittelalterliche Besalú mit schöner Römerbrücke, prachtvollen alten Stadthäusern und wenig Touris.
Banyoles, unser geplantes  Tagesziel, liegt wunderschön am gleichnamigen See, ist ziemlich belebt. Bademöglichkeiten in diversen Strandbädern. Bei abendlicher Rundfahrt um den See kommt man u.a. zur alten Kirche Richtung Porqueres, alles ist schön romantisch angestrahlt. Übernachtung auf einem Parkstreifen am Ortsausgang (bei den alten Badehäuschen), leider ohne öffentliches WC und etwas laut wegen Durchgangsverkehr.
16.09. (Samstag)
Autobahn Richtung  Montserrat, sehr beeindruckendes Gebirgsmasiv. Beim berühmten Kloster sehr viel Trubel, am frühen Morgen sind schon alle Parkplätze belegt, wir parken sehr abenteuerlich im Straßengraben. Vor dem Rummel flüchten wir per Seilbahn auf den Berg zum Wandern (wunderbare Ausblicke, leider etwas diesig). Gegen Abend ebbt der Besucherstrom etwas ab, daher Rundgang durch die Klosteranlage (la moreneta!), in kleinen Seitenkapellen finden gerade  Hochzeiten u.a. statt.
Weiterfahrt nach Sitges, wir benutzen für die Reststrecke die Autobahn - doch Vorsicht: der Preis hängt nicht von der Länge der gefahrenen Strecke ab, daher lohnen Kurzstrecken auf gar keinen Fall! Uns empfängt ein recht lebhafter Ort mit viel Durchgangsverkehr - wie wir später merken, ist das aber nur am Wochenende so. Der Campingplatz La Roca liegt schön am Hang und recht zentral, ist aber hoffnungslos ausgebucht. Am Ortsende finden wir zwei weiter Plätze, schön gelegen, strandnah, aber leider an der Bahnlinie, so daß man einen gewissen Lärmpegel in Kauf nehmen muß. Wir nehmen den ersten Platz (Camping Sitges), dieser ist sehr sauber, es gibt viel Platz für jeden, einen schönen Pool, Restaurant, Laden und sehr ordentliche Sanitäranlagen.
17.09. (Sonntag)
Vormittags wird gefaulenzt, nachmittags geht's zum Erkundungsgang in den Ort, entlang der Strandpromenade (sehr schön!) und durch die alten Gassen mit den schönen Häusern. Wassertest:  angenehme Badetemperatur. Abends geht es nach dem Essen erneut ins Zentrum, direkt bei der Kirche sitzt man beim Bier gemütlich in der ersten Reihe und läßt das Leben an sich vorbeiziehen. Es ist Weinlesefest, es gibt  Wettkeltern und Sardanas für alle. Das Nachtleben ist sehr abwechslungsreich, es gibt für jeden Geschmack etwas (besonders viel aber für gays, die ihren eigenen Strandabschnitt vor dem Resto PicNic haben) - die meisten  Leute sind wegen des schönen warmen Wetters jedoch irgendwie draußen unterwegs.
18.09. (Montag)
Nach sonnigem Beginn nun wieder total bedeckter Himmel, daher ist rumgammeln angesagt. Nachmittags bei schönem klarem Wetter Strand-/Stadtbummel.
19.09. (Dienstag)
Heute wollen wir die berühmten Cavas besuchen. Auf dem Weg nach Sant Sadurni schüttet es wie aus Eimern - das richtige Wetter für eine  Kellerbesichtigung. Wir entscheiden uns für Codorníu, dort gibt es zur Einleitung einen kleinen Film (gruppenweise aufgeteilt wegen der verschiedenen Sprachen), dann einen langen Rundgang mit vielen Erklärungen (auf Deutsch) sowie eine kurze Bähnlefahrt durch die alten Kellergewölbe und Stollen. Zum Abschluß eine kleine Sektprobe - und der unvermeidliche Einkauf im Shop. Doch Vorsicht: bereits der nächste supermercado bietet gleiche Ware zum günstigeren Preis. Nett sind aber die Andenken wie z.B. die originellen Sektflaschenverschlüsse. Heisterhagens Geheimtip zum Kaufen (Avinyonet) war nach den ausgiebigen Regenfällen nicht zu erreichen, der Bus kam auf dem schlammigen Feldweg ins "Schwimmen". Beim "champion supermercado" sehr reichhaltiges Angebot, auch jede Menge cava von den unterschiedlichsten Erzeugern und zu den unterschiedlichsten Preisen. Zum Schluß noch etwas Kultur: castell d'Olerdola, von Iberern, Römern und anderen besiedelter Berg mit interessanter Ausgrabungsstätte.
20.09. (Mittwoch)
Ausruhen und vorbereiten auf den Ausflug nach Barcelona. Die Sonne ist wieder da! Wir kochen was und machen einen Probegang zum Bahnhof (Abfahrtszeiten, Preise etc.)
21.09. (Donnerstag)
6  Uhr Wecken, 7 Uhr Abmarsch zum Bahnhof - in Rekordzeit (20 Minuten). Fahrkarte "ida y vuelta" kostet nur 675 pts.
Barcelona ist von morgens bis in die Nacht hinein laut, hektisch und verkehrsreich - aber absolut faszinierend. Wir erwerben eine Tageskarte der Bus Turistic, mit der wir den ganzen Tag beliebig mit zwei Bus-Rundlinien herumfahren können, die die meisten Sehenswürdigkeiten anfahren. Man kann bei dem  schönen warmen Wetter "on top" sitzen und sich das Verkehrschaos von oben ansehen - denn leider stecken die Touristenbusse mittendrin und es dauert schon einige Zeit, von einem Haltepunkt zum andern zu gelangen. Morgens bummeln wir erst durch den alten Hafen, der sehr schön saniert wurde und sich zu einem neuen Begegnungszentrum entwickelt hat. Dann geht es durchs Barri Gotic, über die Rambles, durch die Markthalle - überall treffen wir auf Zeichen von Gaudis Wirken. Dann die absoluten Höhepunkte: die Sagrada Familia und der Parc Güell (eine Oase der Ruhe nach all der Hektik, bestes Fotolicht vormittags). Der Tibidabo ist ab September nur noch am  Wochenende geöffnet, auch die historische Strassenbahn fährt so spät im Jahr wochentags nicht mehr. Die Seilbahn zum Montjuic startet erstmals um 11 Uhr. Bei der Rückfahrt abends vom Parc Güell stecken wir im totalen Chaos, nur stop and go. Zum Abschluß geht's zur Placa de Catalunya, in den 9. Stock eines Kaufhauses. Von dort hat man eine schöne Aussicht. Überall werden Vorbereitungen getroffen für Santa Tecla, das wir uns jedoch in Sitges (=Silos) ansehen werden. Die Rückfahrt verläuft auch problemlos, da wochentags auch spätabends noch Züge fahren. Von der Großstadt haben wir erstmal die Nase voll - aber schön war es doch.
22.09. (Freitag)
Ausruhen, einkaufen, den Ort wirken lassen, dann ein Bad im warmen Mittelmeer. Auch hier in Sitges laufen die Vorbereitungen für Santa Tecla auf Hochtouren. Abends gibt's ein leckeres Fischmenü in einem der zahlreichen Restaurants der Altstadt, danach grandioses Feuerwerk auf der Strandpromenade sowie open-air Tanz bis in den Morgen. Die ganze Stadt und noch einiges dazu ist auf den Beinen.
23.09. (Samstag)
Um 12 Uhr Beginn der Prozession mit Großfiguren, Trommlern, Menschentürmen, feuerspeienden Ungeheuern (Vorsicht! Nur alte Sachen anziehen und Kopfbedeckung). Im Hafen gut gegessen (es gibt dort viele  Fischrestaurants). Auf dem Rückweg am FKK-Strand gebadet(direkt vor dem Hafen in einer kleinen Felsendoppelbucht).
24.09. (Sonntag)
Wanderung über nicht mehr bewirtschaftete Terrassenfelder (ziemlich unwegsam!) auf den ortseigenen Aussichtsberg. Die Gebäude auf dem Berg (u.a. kleine Kapelle) sind verfallen, die Aussicht jedoch großartig. Von oben entdecken wir den einfacheren Weg, den wir für die Rücktour wählen. Doch zunächst  wandern wir weiter zum FKK-Strand unterhalb der Bahnlinie. Von dort aus gibt es noch einige vielversprechende Wanderhinweise, teilweise über Klippen, teilweise durch schönen lichten Pinienwald. Doch heute wird erstmal  gebadet und gesonnt. Abends im Zentrum Sardana-Wettbewerb und castellers.
25.09. (Montag)
Aufbruch zur Costa Brava - mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir versuchen es noch mal mit "Heisterhagens Geheimtip" und diesmal gelingt es. Allerdings müssen wir in einem Dorf nach dem Weg fragen (vor der Ortseinfahrt beim Spiegel rechts rein, noch vor dem 1. Haus) und stellen daraufhin fest, das der angebliche Feldweg eine gut ausgebaute Schotterstraße ist. Wir finden nun das Anwesen auf Anhieb und dürfen u.a. den alten Gewölbekeller und die originalgetreue katalanische Küche besichtigen. Wir erwerben Cava brut natural für 600 pts. die Flasche und einen vorzüglichen Merlot (400 pts.). Dann stehen wir erstmals im Stau, und zwar auf dem Weg an Barcelona vorbei (N 340, A7).
In Breda gibt es viel Auswahl an Töpferwaren, neben Kitsch auch richtig  schöne Sachen - aber zu wenig Platz im Auto!
In Blanes beginnt in Costa Brava. Wir bummeln über die schön angelegte und sehr breite Promenade, aber sonst hält uns hier nichts. Dann folgt Lloret de Mar: au weia, bloß weg hier! Der Reiseführer empfiehlt Platja de Canyelles und er hat recht: die Bucht ist klein, intim und wunderschön gelegen, hier bleiben wir. Es gibt ein großes Restaurant (kaum Betrieb zu dieser Zeit) sowie schöne  Hangbebauung (Privathäuser). Wir stehen direkt am Strand auf dem Parkplatz, ein Kölner VW-Bus leistet und Gesellschaft. Doch bei Anbruch der Dunkelheit dann die Ernüchterung: Moskitoangriff! Und zwar sehr massiv, wir werden schrecklich zugerichtet, trotz Schutzmaßnahmen. Die Nacht verbringen wir ungestört und ruhig (WoMos werden laut Auskunft des Kölners geduldet, es sollten jedoch nicht zu viele werden!).
 26.09. (Dienstag)
Bruno geht direkt nach Sonnenaufgang eine Runde baden.
Frühstück direkt am Strand, doch auch morgens lassen sich einige Plagegeister sehen. Da hilft nur Bewegung. Also klettern wir langsam den  Hang hoch, wandern durch wunderschöne Wohnbebauung, immer dem rot-weißen Balken folgend Richtung Lloret (weiße Pfeile auf der Straße markieren teilweise eine Umleitung, da ein Stück des Weges an der Küste entlang nicht  begehbar ist). Immer wieder hat man schöne Ausblicke auf die wirklich "wilde Küste". Der letzte Teil des Weges ist als Küstenweg angelegt und führt auch an der bereits teilweise restaurierten Burganlage vorbei. Zum  Schluß noch durch einen kleinen Tunnel und dann der Schock: zugebaute Bucht, Hochhäuser, der ganze Strand voller Touris, die sich das Fell gerben lassen. Doch es gibt in einer Bar eine gute Horchata und im Restaurant Coconut in der 2. Baureihe eine göttliche Paella mit Meeresfrüchten satt (sehr preiswert und schmackhaft).
27.09. (Mittwoch)
Abfahrt nach Tossa, Wetter wechselhaft. Tossa de Mar ist sehr touristisch, hat aber eine romantische Altstadt und einen schönen Strand, auf dem die Ausflugsboote anlegen, sowie gute Wandermöglichkeiten (Küstenwanderungen, sehr einsam).Camping Pola, 4 km außerhalb in Richtung Norden, in einem barranco  gelegen, bietet schönen Stellplätze - direkt am Strand gelegene sogar mit eigenem Wasseranschluß (leider etwas teurer) - sowie Bungalows am Hang, gute Sanitäranlagen etc. und eine kleine eigene Badebucht (nur durch  Campinggelände und über die Steilküste zugänglich), allerdings etwas aufgewühltes Meer (nichts für kleine Kinder). Im Herbst bekommt der Platz leider erst spät Sonne (Buch ab ca. 9 Uhr morgens, Stellplätze später).
28.09. (Donnerstag)
Von der Küstenstraße aus hat man immer wieder schöne und beeindruckende Ausblicke auf die Küste. Leider sind viele "Traumbuchten" zugebaut. Wanderweg vom Strand "La Fosca" zur Platja del Castell (gut ausgeschildert) kurz und gut zu begehen, auch weitere Wandermöglichkeiten sind ausgeschildert (Naturschutzgebiet!). Camping Benelux liegt traumhaft mitten in der Natur, guter Standort für Wandertouren  und Radausflüge (nächste Ortschaft = Palamós). In Begur gibt es teilweise schöne hochherrschaftliche Häuser und vom Burgberg hat meine eine phantastische Aussicht, die wir jedoch nur bedingt genießen können, da uns der Wind fast wegweht. Entlang der Küste gibt es unzählige niedliche kleine Buchten, besonders schön ist Sa Tuna (zum Saisonende alles geschlossen!). Die Buchten sind durch einen künstlich angelegten Küstenwanderweg verbunden. Übernachtung auf dem Parkplatz in der Bucht Aiguafreda, sehr ruhig und dunkel, fließend Wasser vorhanden (Brunnen). Es gibt eine Tauchschule, ein Restaurant (war geschlossen) und eine Bar, die  in den Abendstunden kurz geöffnet hat - leider kamen keine Gäste, nichtmal wir, da wir unseren Cava im Auto hatten.
29.09. (Freitag)
Rundfahrt durch weitere kleine Buchten (Sa Riera, Platja de Pals)  mit guten Einkaufs- und Campingmöglichkeiten. Pals ist eine wunderbar restaurierte alte Stadt, in der man fein bummeln kann und in der sich viele Kunsthandwerker niedergelassen haben (man achte auf seinen Geldbeutel, die Angebote sind sehr verlockend!). In einem Minirestaurant (3 Tische sozusagen auf der Straße, vom Gastraum aus herrliche Sicht durch Panoramafenster) gibt es gutes und preiswertes Essen, weiterhin existiert  noch ein nobleres Lokal mit ebenfalls sehr verlockender Speisekarte. Hochzeitsgesellschaft mit piekfeinem outfit feiert offenbar im alten Gemäuer.
In L'Escala/Cala Montgó finden wir zum Abschluß  nochmals einen schönen Campingplatz, beiderseits der Straße gelegen, die direkt am Strand endet. Wir sind fast die einzigen Gäste und haben entsprechend viel Platz unter schönen alten Pinien - aber auch in der Saison sind die Areale offenbar recht großzügig bemessen. Die Bucht ist traumhaft schön und relativ ruhig.
30.09. (Samstag)
Jede Menge Sonnenschein! Wanderungen auf Küstenpfaden erfordern festes Schuhwerk. Auf  dem Cami de Ronda geht es zum Torre de Montgó, von dort schöne Aussicht über die Küste bis zu den Pyrenäen. Mittags gibt es Cava und Erdnüsse, pa amb tomaquet mit Anchovis (eine Spezialität von L'Escala ), abends Selbstgekochtes. Die Badebedingungen sind sehr gut, das Wasser superflach (Kinderstrand), aber leider sehr kühl. Nachts starker Regen.
01.10. (Sonntag)
Wir entschließen uns zur Abreise,  besichtigen jedoch zuvor die wunderschön am Meer gelegenen Ruinen von Empúries. Der schattige Parkplatz innerhalb des Geländes lädt sogar zum Picknick ein. Die Strandpromenade von L'Escala führt direkt am Ausgrabungsgelände vorbei, das Tor zur Promenade ist jedoch geschlossen (vermutlich wegen Nachsaison). Empúries ist das größte Ausgrabungsgelände Spaniens, bietet römische und griechische Siedlungsreste. Richtung  Frankreich wählen wir die Autobahn und das war eine gute Entscheidung: Auf der Landstraße steht ein langer Stau, verursacht durch heimfahrende Wochenendausflügler. Es ist extrem windig und in Gruissan werden wir "stürmisch" empfangen. Tante Jeanne hat leider geschlossen, daher suchen wir die Pizzeria in Gruissan village auf - eine sehr gute Entscheidung. Zum Menü für 90 F gehören moules a la creme und gegrillter Lachs mit köstlicher Soße, der Hauswein kostet 22 F/0,5 l.
Die WoMo-Stellplätze in plage sind ab 01.10. kostenlos, entsprechend voll ist der Platz. Wir steuern wieder unsern altgewohnten Platz an. Nachts wird es so stürmisch,  daß wir das Hochdach schließen müssen und vor Lärm kaum schlafen können. Daher brechen wir noch vor Sonnenaufgang auf.